Unser komplettes Schulleitungsteam befand sich vom 16. auf den 17. August in Bad Dürkheim und führte eine Klausurtagung durch. Auf der Tagungsordnung standen eine SWOT-Analyse, die Gestaltung eines Jahresterminkalenders mit den wichtigsten Daten für das Kollegium und die Identifikation der bedeutendsten schulischen Prozesse als Grundlage für die Prozessdokumentation mit Viflow. Am 16. August hatten wir die Stärken- und Schwächenanalyse durchgeführt und den Jahresterminkalender erstellt. Als wir um 23 Uhr die Sitzung beendeten, ahnte noch niemand, dass das Programm für den nächsten Tag sich ändern würde.
Am Samstagmorgen erhielten wir von unserem Schulleiter, Thomas Kramer, die Nachricht über den Brand in Gebäude A unserer Schule. Er war noch in der Nacht informiert worden und dann direkt zur Schule gefahren, um sich zusammen mit dem Oberbürgermeister und der Feuerwehr ein Bild von der Lage zu machen. Der Brand hatte einen Lagerraum zerstört, das Treppenhaus in Mitleidenschaft gezogen und Schäden am Fahrstuhl und an den Fenstern verursacht.
Natürlich verschoben wir dann am Morgen den Punkt „Prozessdokumentation“ und erarbeiteten ein Notfallprogramm für diesen Krisenfall. Dieses wurde dann schon am Sonntag im Detail ausgearbeitet und am Montag in die Tat umgesetzt, nachdem eine Begehung mi den Verantwortlichen der Stadtverwaltung und der Feuerwehr noch einmal genauere Erkenntnisse gebracht hatte.
Zunächst musste der Unterricht für drei Tage ausfallen, da Gebäudeteile geperrt wurden. In diesem Zusammenhang mussten die zahlreichen Messungen und Untersuchungen von Kripo, Feuerwehr und weiteren Sachverständigen koordiniert werden. Es mussten in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung die beginnenden Renovierungsarbeiten organisiert und der Umzug des Sekretariats und des Schulleiterbüros durchgeführt werden. Beide Räume befanden sich im Brandbereich und sind nicht mehr zugänglich. Nachdem die Funktionsfähigkeit des Hausalarms zur Aktivierung der Brandmeldeanlage geprüft und sichergestellt war, konnten dann die Gebäudeteile B und C wieder genuzt werden. Dies bedeutete einen großen Organisationsaufwand hinsichtlich der Raumbelegung, schließlich musste jetzt jeder Fleck zum Unterrichten genutzt werden. Es galt z.B. zwei Klassen in einem Raum zu unterrichten, die Vorräume der Sporthalle und die Sporthalle zu nutzen, ebenso die Cafeteria und den Vorraum der Backstube. Glück im Unglück hatten wir mit dem schönen Wetter, so dass Unterricht auch auf dem Schulhof möglich war. Hier wurden unser Brunnen und unsere Tischtennisplatte zu Tischunterlagen umfunktioniert (siehe Bilder).
Nach knapp zwei Wochen waren dann die Messungen und Untersuchungen abgeschlossen und die neue Rettungstreppe am Gebäude A aufgebaut und von der Feuerwehr abgenommen. Seit heute ist es nun auch wieder möglich, das Gebäude A für den Unterricht zu nutzen.
Es wird noch etwas dauern bis die Ursachen des Brandes, vermutet wird Brandstiftung, aufgeklärt sind. Auch wird es noch einige Zeit dauern bis Sekretariat und Schulleiter in ihre angestammten Büros umziehen können. Aber es fühlt sich schon ganz gut an, dass der Schulbetrieb wieder ansatzweise seinen gewohnten Lauf nimmt.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Verantwortlichen der Schulbehörde, der Standtverwaltung, der Feuerwehr und der Kripo für die reibungslose und professionelle Zusammenarbeit in dieser Krisensituation. Ein Dankeschön gilt auch unserem Kollegium für die aktive und konstruktive Mitarbeit und unseren Schülerinnen und Schülern für ihre Geduld und Flexibilität. Ganz besonders bedanken wir uns bei unserem Hausmeister, Thomas Sorge, der natürlich in dieser Situation ganz besonders gefordert war.