Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule 2, der höheren Berufsfachschule und der Berufsschule Einzelhandel und KBM gehen ins Kino in den Film „Tausend Zeilen“.
Stimmt das, was wir in den Magazinen lesen? – Ist die Realität zu langweilig? – Muss eine coole Story erfunden sein? – Im Umgang mit Massenmedien stellt sich immer die Frage nach der Realität. Im Deutschunterricht soll schulformübergreifend der eigene Medienkonsum reflektiert und die Medienprodukte in ihrer Wirkung analysiert und kritisch geprüft werden.
Da passt es, dass zur Zeit gerade ein Spielfilm zu diesem Thema in den Kinos läuft: Mit „Tausend Zeilen“ verfilmte Michael „Bully“ Herbig das Buch „Tausend Zeilen Lüge“, in dem Juan Moreno beschreibt, wie er den Relotius-Skandal aufgedeckt hat, einen der größten Presseskandale der jüngeren Geschichte. Mehrere Klassen nutzten zusammen mit ihren Deutsch-Lehrkräften die Chance und besuchten am 29.11.2022 eine Schulvorstellung des Films im Lux-Kino Frankenthal.
Moreno heißt in dem Film Juan Romero, ist ein freier Journalist der für „Die Chronik“ arbeitet – unschwer ist dahinter „Der Spiegel“ zu erkennen. Als er mit dem jungen Starreporter Lars Bogenius eine gemeinsame Reportage schreiben soll, kommt er diesem auf die Schliche, dass er seine tollen, mit Preisen ausgezeichneten Reportagen nur erfunden hat. Der Film schildert hollywoodesk und emotional, wie der frei Journalist gegen Widerstände in der Redaktion die Machenschaften des Starreporters enthüllt. Letzten Endes arbeitet der fiktionale Film mit den Mitteln, die eine Story cooler erscheinen lassen als die Realität und kann den Zuschauenden so die Problematik vermitteln, weshalb man mit „geschönten“ Reportagen erfolgreicher sein kann als mit ehrlichen.
Neben dem Inhalt des Films, der für die Augen von Schülerinnen und Schülern ungewohnt wenig Action enthielt, war natürlich auch die Möglichkeit, sich während der Unterrichtszeit mit Popcorn und Nachos einen Film im Kino anschauen zu können, ein Highlight.
Gerhard Dehoust