Im Rahmen des Unterrichtsprojekts zur Deutsch-Lektüre „Jugend ohne Gott“ unternahmen die Klassen BF2HGP21 und BF2WTE21 am 24.03.2022 einen Unterrichtsgang zur Gedenkstätte KZ Osthofen. Begleitet wurden die Schülerinnen und Schüler von den Deutsch- und Sozialkundekolleginnen und –kollegen.

Nachdem die Betreuer an der Gedenkstätte zunächst Erfahrungen und Erwartungen der Teilnehmenden  abgefragt hatten, wurde anhand einer Zeitleiste mit wesentlichen Ereignissen des ersten halben Jahres 1933 die Errichtung des KZ Osthofen in den Gebäuden einer ehemaligen (enteigneten) Pappdeckelfabrik eingeordnet. Anschließend thematisierten die Betreuer wesentliche Unterschiede zwischen frühen Konzentrationslagern wie dem in Osthofen zu Vernichtungslagern wie beispielsweise in Auschwitz.

Mittels historischer Bilder wurde der Alltag im KZ zunächst theoretisch erläutert, dabei wurden die Schülerinnen und Schüler auch für die damaligen Propagandatechniken sensibilisiert, so zum Beispiel die Inszenierungspraktiken für einen Zeitungsdokumentation.

Während eines Rundgangs über das Gelände konnten die Schülerinnen und Schüler die Übernachtungshalle,  sowie den großen und kleinen Exerzierplatz besichtigen. Neben der Darstellung des Alltags im nur gut ein Jahr existierenden Konzentrationslagers beeindruckten insbesondere die dramatischen Fluchtgeschichten der Häftlinge Willy Vogel und Max Tschornicki. Abgerundet wurde der Tag durch einen Rundgang durch die die Dauerausstellung und eine Fernsehdokumentation aus den 80ern, als die Gedenkstätte sich noch im Aufbau befand.

„Besonders erschreckend war für mich, über den Alltag im Lager zu erfahren – insbesondere aber die Tatsache, dass vieles in Osthofen ausprobiert wurde, was dann später in anderen Konzentrationslagern erneut gemacht wurde“ fasste Yannick Olbrich (BF2WTE21) seine Eindrücke zusammen.

Dr. Björn Wagner